Hamburg


Hamburg! Hamburg! Du wunderschöne Perle des Nordens! Ich konnte es kaum glauben, aber endlich standen alle Planeten mal in der richtigen Konstellation und ich konnte eine sechsstündige Bahnfahrt gen Norden antreten. Zwar hat die Deutsche Bahn ihren Namen mal wieder alle Ehre gemacht (IC statt ICE, einstündige Verspätung auf der Rückfahrt), aaaaber wir sind angekommen. Und das für einen mehr als fairen Preis - danke, superbillige Saturn-Tickets, yay!
Die wenigen Adressen, die ich aufgelistet habe, sollen nur ein kleiner Anhaltspunkt sein. Wenn man ihnen folgt, kommt man aber sowieso an all den hübschen kleinen besonderen Geschäften vorbei, die man sich von der Hansemetropole erhofft. Der Weg ist das Ziel!


Hamburg Innenstadt
(an der Haltestelle "Gänsemarkt" aussteigen und dann am besten Richtung Rathaus laufen, um zur Mönckebergstraße zu gelangen)
Weekday Hamburg, Mönckebergstraße 22
Monki Hamburg, Mönckebergstraße 22
Urban Outfitters Hamburg, Gänsemarkt 45
miss sofie, Am Kaiserkai 63

In Hamburg-City angekommen, ist man natürlich verpflichtet, das stadteigene Dreigestirn aus Weekday, Monki und Urban Outfitters auszuchecken. Während ich bei Urban Outfitters vor allem von der feinen kleinen Bücher-Auswahl begeistert war, war bei Weekday Final Sale. Und bei Weekday bedeutet das wirklich perverse Preise: Jeanshosen für 6 Euro, Oberteile ab 2 Euro. Und das Ganze ohne das nervenzermatschende Gedrängel wie bei einem anderen großen schwedischen Bekleidungshaus. Die Rolltreppen im Eingang scheinen das einfache Pack sehr effizient fernzuhalten, yo!




Abgesehen von den Konsumtempeln unserer Zeit beeindruckt natürlich gerade der Hamburger Hafen, der echt wahnsinnig wirklich voll riesig ist, mit Industrie-Schick. Ihr könnt ohne Weiteres eines der zahlreichen Ausflugsboote nehmen und hoffen, dass ihr für die 15 Euro Fahrpreis auch wirklich nicht seekrank werdet. Die billigere Variante wäre eines der Schiffe des ÖPNV, die tatsächlich zwischen einigen bekannten Punkten wie den Landungsbrücken oder dem Sandtorhafen verkehren und mit ganz gewöhnlichen Tickets bestiegen werden können. An Bord kann man sich dann auf dem oberen Deck den Wind um die Nase wehen und die Frisur fachmännisch zerzausen lassen oder im unteren Deck einen kleinen Snack zu sich nehmen - insofern das Zusammenspiel der Darmfunktionen auch auf hoher See noch gut funktioniert.
Perfekt also für alle, die ein Drei-Tage-Ticket oder Ähnliches am Automat ihres Vertrauens gezogen haben.



Sternschanze
(S-Bahn Haltestelle "Sternschanze" aussteigen und den Hipstern folgen)
Human Empire, Bartelsstraße 26
Kauf Dich Glücklich, Susannenstraße 4
3001 Kino, Schanzenstraße 75 (im Hof)

Die Sternenschanze ist wie Berlin auf ein Viertel zusammen gequetscht. Wenn man an der gleichnamigen S-Bahn Haltestelle den Hipstern mit Jutebeutel und Nerd-Brille folgt, eröffnet sich einem ein großartiges Quartier wo man sich mit Tonnen an Jutebeuteln und Nerd-Brillen eindecken kann! Es ist echt der helle Wahnsinn, wieviele Boutiquen, Restaurants, Plattenläden und Bars friedlich zusammen leben und einen auf diese Weise ziemlich überfordern. Egal, ob niedliches Café mit viel Schnörkel und Rosa oder besetztes Haus - place to go!



St.Pauli
(S-Bahn Haltestelle "Reeperbahn" aussteigen, ist meines Erachtens etwas ruhiger als "St.Pauli")
Kunstkiosk, Paul-Roosen-Straße 5
Beatlemania Hamburg, Nobistor 10/Reeperbahn
Raval Brasserie, Neuer Kamp 9
Molotow, Spielbudenplatz 5

Da ich stets auf sehr günstige Übernachtungsmöglichkeiten angewiesen bin, habe ich im Zleep Hotel genächtigt. Das liegt technisch gesehen in Hamburg-Altona, tatsächlich aber am Ende (oder am Anfang, wie man's halt nimmt) der Reeperbahn. Das scheint einige verklemmte Hotelgäste dazu veranlasst haben, bitterböse Bewertungen abzugeben - schließlich sind der Anblick von Ladenauslagen voll mit geschlechtsteilförmigen Spielzeugen nicht zu tolerieren!
Aber jeder, der ein einigermaßen gesundes Verhältnis zu seiner eigenen Sexualität hat und sich nicht von ein paar schnorrenden Punks in die Flucht schlagen lässt, wird es
a) gutheißen, in EINER Straße KFC, Burger King, McDonald's, Subway LIDL, Penny und gefühlte 235 Dönerbuden zu finden und
b) einsehen, das man diese Straße einfach mal herunterspaziert haben muss!
Und ernsthaft, wenn ihr nicht gerade die letztem zehn Jahre unter einem Stein verbracht habt, ist es gar nicht so unheimlich und verstörend. Abgesehen natürlich von den Schildern, die darauf hinweisen, dass man an der U-Bahn Station keine Waffen mit sich führen darf. Tatsächlich ein wenig beängstigend.

Auf der Reeperbahn hab' ich's sogar geschafft ein Museum zu besuchen - das Beatles-Museum, huh! Gut, irgendwie ist es kein "richtiges" Museum, aber ich liebe nun einmal allerlei Krempel. Und da gab's ne Menge Krempel! Für neun Euro seid ihr dabei und könnt den Werdegang der FabFour von Hamburg aus nachvollziehen. Ich fand's sehr nett gemacht und mochte vor allem die Ausstellung von Fan-Artikeln aus der Zeit der Beatles.

Richtig gelohnt hat sich der Eintritt aber, da zum Glück noch die Ausstellung "Dancing Shoes and lalala" des Fotografen Gerrit Starczewski (der auch für das "Naked Heart" auf dem Melt! verantwortlich ist) lief. Wie der Titel unmissverständlich klarstellt, geht es bei Starczewskis Arbeit um die Schuhe allseits beliebter Musiker und Musikerinnen wie Alison Mosshart (The Kills, The Dead Weather), Björn Dixgard (Mando Diao), Roisin Murphy (Moloko) oder Dendemann. Neben Fotografien und - ähh - Schuhen gab es auch ein Video, das Konzerte von Bloc Party, Ellie Goulding und anderen zeigte, dabei aber nur die Schuhe in immer gleicher Kameraeinstellung fokussiert. Ziemlich simple, aber auch gute Idee, das Gehüpfe und Getorkel der Protagonisten unterstreicht die Botschaft der Songs mehr als formidabel.

Ganz formidabel speisen lässt sich übrigens im "Raval", einer kleinen Stube mit noch kleinerer Speisekarte, die mit so Schätzchen wie vegetarischer Currywurst (jaha, ich komm' aus 'ner unzivilisierten Gegend, bei uns gibbet dat net) und lecker Salat für okaye Preise zu begeistern weiß.
Schließlich noch ein paar Schnappschüsse, die meisten davon sind auf der Sternschanze entstanden - und lacht nicht über meine Vorliebe für Klebebildchen!










1 Kommentare:

kyra zoe | 10. August 2010 um 14:54

uff super ich fahr am donnerstag nach hamburg und wäre ohne das hier wohl etwas planlos rumgelaufne und hätte hipster gefragt was in hamburg so geht
so habe ich wohl etwas orientierung