Ein kurzer Gedanke zu Mode-Blogs

Ich weiß, dass ich sowas von nicht in der Position bin, über das Thema zu schreiben, da ich selber erst seit kurzer Zeit aktiver Teil der Blogosphere bin. Aber was soll's...




Wenn ich an britische Mode-Blogs denke, fallen mir recht schnell die "Big Guns" ein: Style Bubble, Coco's Tea Party und Disneyrollergirl zum Beispiel. Schaue ich in Europas Süden, so denke ich sofort an die FrenchFour, nämlich Alix, Betty, Pandora und Tokyobanhbao. Und wenn ich weit über den großen Teich nach Amerika gucke, scheinen die Möglichkeiten schier endlos: Tavi, Rumi, Jane, Karla und Elizabeth - um nur einige zu nennen (Ist es übrigens merkwürdig, dass ich die Mädchen beim Vornamen nenne? Ich glaube, ja.). Im heimischen Land "of Brats and Sauerkraut" hat sich in den letzten Jahren auch eine nennenswerte Blogosphere installiert, allen voran mit LesMads, coutequecoute und LYNN and HORST.
Aber in den weiteren Verästelungen des deutschen Mode-Webs zeigt sich eine deutlicher fester Turnus von immer-gleichen Outfits: Wedges, Blumenmuster und viel Schwarzes. An sich kein Problem, die Community der kleinen Blogger scheint auch ziemlich zufrieden, aber irgendwie fehlt dem deutschen Mode-Zirkus das Mode-Mädchen mit genug eigenen Ideen und dem Hang zur Selbstdarstellung. Während Tavi bereits eine Einladung zu Oprah ablehnte und sich vor Zuwendungen aus dem Hause Rykiel und natürlich Rodarte kaum retten kann, werden deutsche Blogger und ihre Katzen reihenweise zur Berlin Fashion Week eingeladen - die sich mit der uninteressanten bis langweiligen Berichterstattung aber auch nicht unbedingt einen Gefallen tut. Zwar weilen Jessie und Schnati zur Zeit auf der New Yorker Fashion Week, aber das dürfte eher damit zusammenhängen, dass sie ein Verlagshaus im Rücken haben, als dass sie tatsächlich selbst dazu eingeladen worden wären. Und das ist nicht einmal abfällig gemeint - ich denke nur, dass es stimmt.
Natürlich ist Tavi ein absolutes Ausnahmetalent, das darüber hinaus auch noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Aber auch andere Blogger (wie zum Beispiel Alix ebenfalls bei Rykiel und auch noch bei Chanel) genießen ein relativ hohes Prestige in der Modewelt - eben weil sie sich durch einen unverwechselbaren Stil fernab von Dutt und Wedges auszeichnen.
Ich selbst bin leider nicht in der Lage, auch nur ansatzweise genial zu schreiben oder tolle Outfits zusammen zu stellen. In der deutschen virtuellen Modewelt scheint aber gemeinhin eine gewisse Lethargie zu herrschen, die besonderes kreatives Potential vermissen lässt.
Vielleicht liegt es an der übermächtigen Herrschaft von H&M und COS, die deutsche Blogger dazu veranlassen, einen Einkauf bei Primark zu einem bloggenswerten Ereignis zu stilisieren - vielleicht ist Amerika aber auch modetechnisch das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten.


Bei der geöffneten Website auf dem Desktop-Bild handelt es sich um Style Rookie